Das Plusenergie-Solarhaus von Dr. Karin Hummel-Malz und Prof. Dr. Reinhard Malz versorgt durch die Kombination unterschiedlicher technischer
und architektonischer Maßnahmen nicht nur sich selbst mit solarer Wärme und solarem Strom, sondern liefert darüber hinaus zusätzliche regenerative Energie für das öffentliche Stromnetz.Als Ergebnis
detaillierter Energiesimulationen entwarfen die Architekten der Werkgemeinschaft Guttenberger eine stringente Holzbox mit einem zurückversetzten Dach als Solarsegel. Eine geschlossene Fassade nach Norden und
im Kontrast dazu großzügige Verglasungen nach Süden und Westen mit einer elektronisch geregelten Verschattung spiegeln die Prinzipien der Solararchitektur wieder. Das Passivhaus dient als Ausgangsbasis
des energetischen Konzepts. Die bautechnischen Maßnahmen führen zu einem Heizenergiebedarf von 12 kWh/m²a. Erreicht wird dieser durch großflächige 3-Scheiben-Solarverglasung (U-Wert von 0,7 W/m²),
Einbau einer mechanischen Lüftungsanlage mit effizienter Wärmerückgewinnung, Vermeidung von Wärmebrücken durch Verwendung von Doppel-T-Trägern aus Holz, sehr guten Wärmeschutz mit hochwertiger,
zweischichtiger Zellulosedämmung (U-Werte von 0,12- 0,10 W/m²), eine Luftvorkonditionierung mit einem ca. 30 m langen Erdreichwärmetauscher zum Vorwärmen im Winter und zum Kühlen und Entfeuchten im
Sommer sowie die bereits erwähnten solararchitektonischen Grundprinzipien. Das Solarkraftwerk besteht aus 25 großflächigen Modulen vom Typ ASE-300-DG- FT, mit einer Leistung von knapp 8 kWp. Ein Teil
des Solarstromes dient zum Betrieb der Sole-Wasser- Wärmepumpe, die zusätzlich durch gespeicherte Erdwärme erhitzt wird. Die Wärmepumpe dient zur Brauchwassererwärmung und für die Heizung. Des weiteren
wurde eine 5.000-Liter-Zisterne installiert, die Regenwasser für Toiletten, Reinigungszwecke und für die Gartenbewässerung speichert. Dieses Beispiel, an dem neben Familie Malz (Bauherrschaft) die
Werkgemeinschaft Guttenberger (Architektur), Ing.-Büro Frank Müller (rationelle Energienutzung) und Michael Tittmann (Photovoltaik) involviert waren, zeigt, dass nach heutigem Stand der Technik und der
Architektur direkte CO2-Emissionen vermeidbar sind und emissionsfreies, solares Wohnen möglich ist. |