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Deutscher Solarpreis 2002

EUROSOLAR verleiht den Deutschen Solarpreis 2002 in der Kategorie
c) Eigentümer oder Betreiber von Anlagen zur Nutzung Erneuerbarer Energien

an

Dr. Karin Hummel-Malz
Prof. Dr. Reinhard Malz
Keplerstraße 7
70734 Fellbach

für das Projekt:

Plusenergie-Solarhaus Malz

            Würdigung

Das Plusenergie-Solarhaus von Dr. Karin Hummel-Malz und Prof. Dr. Reinhard Malz versorgt durch die Kombination unterschiedlicher  technischer und architektonischer Maßnahmen nicht nur sich selbst mit solarer Wärme und solarem Strom, sondern liefert darüber hinaus zusätzliche regenerative Energie für das öffentliche Stromnetz.

Als Ergebnis  detaillierter Energiesimulationen entwarfen die Architekten der Werkgemeinschaft Guttenberger eine stringente Holzbox mit einem zurückversetzten Dach als Solarsegel. Eine geschlossene Fassade nach Norden und im Kontrast  dazu großzügige Verglasungen nach Süden und Westen mit einer elektronisch geregelten Verschattung spiegeln die Prinzipien der Solararchitektur wieder. Das Passivhaus dient als Ausgangsbasis des energetischen Konzepts.  Die bautechnischen Maßnahmen führen zu einem Heizenergiebedarf von 12 kWh/m²a. Erreicht wird dieser durch großflächige 3-Scheiben-Solarverglasung (U-Wert von 0,7 W/m²), Einbau einer mechanischen Lüftungsanlage mit  effizienter Wärmerückgewinnung, Vermeidung von Wärmebrücken durch Verwendung von Doppel-T-Trägern aus Holz, sehr guten Wärmeschutz mit hochwertiger, zweischichtiger Zellulosedämmung (U-Werte von 0,12- 0,10 W/m²), eine  Luftvorkonditionierung mit einem ca. 30 m langen Erdreichwärmetauscher zum Vorwärmen im Winter und zum Kühlen und Entfeuchten im Sommer sowie die bereits erwähnten solararchitektonischen Grundprinzipien.

Das  Solarkraftwerk besteht aus 25 großflächigen Modulen vom Typ ASE-300-DG- FT, mit einer Leistung von knapp 8 kWp. Ein Teil des Solarstromes dient zum Betrieb der Sole-Wasser- Wärmepumpe, die zusätzlich durch gespeicherte  Erdwärme erhitzt wird. Die Wärmepumpe dient zur Brauchwassererwärmung und für die Heizung. Des weiteren wurde eine 5.000-Liter-Zisterne installiert, die Regenwasser für Toiletten, Reinigungszwecke und für die  Gartenbewässerung speichert.

Dieses Beispiel, an dem neben Familie Malz (Bauherrschaft) die Werkgemeinschaft Guttenberger (Architektur), Ing.-Büro Frank Müller (rationelle Energienutzung) und Michael Tittmann  (Photovoltaik) involviert waren, zeigt, dass nach heutigem Stand der Technik und der Architektur direkte CO2-Emissionen vermeidbar sind und emissionsfreies, solares Wohnen möglich ist.

Jury-Mitglieder Deutsche Solarpreise 2002:

Hans-Josef Fell, MdB, EUROSOLAR Deutschland
Prof. Dr. Hellmut Glubrecht
Rosa Hemmers, EUROSOLAR Deutschland
Norbert Hüttenhölscher, Energieagentur NRW
Prof. Dr. Sigrid Jannsen, DGS
Johannes Lackmann, BEE
Irm Pontenagel, EUROSOLAR
Dr. Hermann Scheer, MdB, EUROSOLAR

Preisverleihung am 1. November, GLASSTEC 2002, Düsseldorf