Solarprojekte erfordern interdisziplinäres Zusammenwirken von Bauherren, Architekten, Planern und städtischer Verwaltung. Dies zeigte sich auch im
Projekt Keplerstraße 7: Wie so oft, stand auch in diesem Fall ein nicht mehr zeitgemäßer Bebauungsplan der solaren Architektur im Wege. Die in diesem Quartier noch gültigen, aber aus ökologischer Sicht
nicht mehr zeitgemäßen Vorschriften aus den 30er Jahren sahen eine (aus energetischer Sicht falsche) Nord-Süd-Firstrichtung vor, weshalb abweichende Hauskonzepte zunächst abgelehnt wurden.
Weil aber Fellbach seit 1995 mit seinem CO2-Minderungskonzept in beispielhafter Weise der Agenda 21 und dem Klimaschutz verpflichtet ist, fanden der Fellbacher Bauherr und die Stuttgarter Architekten der Werkgemeinschaft Guttenberger
mit ihrem innovativen Solarkonzept Gehör. Im Juli 1999 gab der damalige Oberbürgermeister der Stadt Fellbach F.W.Kiel dem zukunftsweisenden Solarprojekt mit dem nach Süden weisenden Photovoltaikdach grünes Licht.
In enger Zusammenarbeit mit Experten für Solares Bauen wurde ein Konzept entwickelt, das über den Passivhausstandard hinausgeht. Auf dem Grundstück konnte der Idealtypus der
Solararchitektur verwirklicht werden: im Norden eine extrem gut gedämmte Wand ohne Fenster und Türen, dagegen im Süden eine Fassade mit großzügigen Solarglasfenstern und elektronisch geregelter
Verschattung. Neben technischen und ökologischen Anforderungen legen Bauherrschaft und Architekten großen Wert auf eine hochwertige, angemessene Gestaltung des Gebäudes mit zeitlosen, klaren
Formen. Ästhetik, Funktionalität und Ökologie stehen hier nicht im Widerspruch zueinander, sondern bilden ein harmonisches Ganzes.
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