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Vom Passivhaus zum Plusenergiehaus

“Passivhäuser” sind die Weiterentwicklung der Niedrigenergiehäuser mit dem Ziel, den Heizenergiebedarf so weit zu reduzieren, dass auf konventionelle Heizungsanlagen verzichtet werden kann. Passivhäuser werden auch als “1,5-Liter-Häuser” bezeichnet, weil sie pro Jahr und Quadratmeter Wohnfläche nur noch das Energie-Äquivalent  von 1,5 Liter Heizöl (oder 15 kWh/m²a) benötigen. Damit sind sie etwa 5 Mal sparsamer als  Niedrigenergiehäuser und sogar  25 Mal sparsamer als der durchschnittliche Wohngebäudebestand.

Der Heizenergiebedarf des Solarhauses Keplerstraße 7 ist 11-12 kWh/m²a.
Erreicht wurde dies durch folgende Maßnahmen:

1. Kompakte thermische Gebäudehülle mit günstigem Oberflächen-Volumen- Verhältnis ohne Erker, Gauben oder andere “modische Schnörkel und Kühlkörper”.

2. Sehr guter Wärmeschutz mit einer hochwertigen, zweischichtigen Zellulosedämmung von bis zu 50 Zentimetern Stärke und U-Werten von 0,1 W/m²K.

3. Minimale Wärmebrücken in der zweischaligen Holzkonstruktion durch Verwendung patentierter Doppel-T-Träger aus Holz.

4. Hohe Luftdichtigkeit  mit weniger als 0,5 Luftwechseln pro Stunde bei 50 Pascal  Differenzdruck durch sorgfältige Verarbeitung.

5. Drei-Scheiben-Solarverglasung mit Edelgasfüllung (U-Wert 0,7 W/m²K) und g-Werten von über 50%.

6.  Große Solarglasflächen mit Orientierung nach Süden zur Maximierung der Solargewinne.

7. Vermeidung von “Löchern” in der Nordfassade. Es gibt dort es keine Fenster oder Türen!,

8. Lüftungsanlage mit hocheffizienter Wärmerückgewinnung aus der Abluft.

9. Luftvorkonditionierung mit einen 30 m langen Erdreich-Wärmetauscher, d.h. kostenloses Vorwärmen der Luft im Winter sowie Kühlen und Entfeuchten der Luft im Sommer.

Bei einem derart geringen Heizwärmebedarf braucht das Haus keine fossile Wärmequelle (Kohle, Öl,  Gas) und damit auch keinen Schornstein. Die Energiegewinne durch Sonneneinstrahlung und die ohnehin vorhandenen inneren Wärmequellen wie elektrische Geräte, Personen und Beleuchtung decken den  Heizwärmebedarf des gesamten Gebäudes weitgehend.

Der geringe Wärmebedarf für Heizung und Brauchwassererwärmung wird durch eine kleine Wärmepumpe bereitgestellt, deren Strombedarf weitaus  geringer als der Stromertrag des Photovoltaik-Daches!